In diesem Jahr zeichnete die Programmzeitschrift „auf einen Blick“ erneut Menschen aus, die sich im Alltag selbstlos und couragiert für andere einsetzen. Bei einem exklusiven Dinner in Hamburg fand die bewegende Preisverleihung statt.
„Ich rolle allen Vorurteilen davon!“
Seit sie 16 Jahre alt ist, sitzt Svenja Gluth (29) wegen der Erbkrankheit Spinale Muskelatrophie (kurz SMA) im Rollstuhl – doch davon lässt sie sich nicht aufhalten. Svenja fährt Ski, geht mit ihrer Familie wandern und meistert im Rollstuhl auch den Alltag mit einem Kleinkind. Auf Instagram (svenjas.welt) erreicht sie mittlerweile fast 20 000 Menschen mit wichtigen Botschaften über Inklusion und Barrierefreiheit – und ist nebenbei eine großartige Mutmacherin für Menschen mit Behinderungen.
Hier wachsen Trost und Hoffnung
Nachdem Anna-Maria 2016 ihre Zwillinge aufgrund einer Frühgeburt verloren hatte, später noch eine Fehlgeburt erlitt, wollte sie Eltern das geben, was sie als Sternenmama vermisst hatte: tröstende Worte, aufklärende Gespräche und vor allem einen würdevollen Umgang. So gründete sie 2020 den Verein „Sterneneltern Schwaben“ – und mit ihm einen Erinnerungswald, in dem die Kinderseelen der Kleinen, die nicht lebend zu Welt kommen durften, symbolisch weiterleben können.
„Ich ruhe nicht eher, bis der Mörder meiner Tochter gefasst ist!“
Ingrid Liebs hat seit 17 Jahren eine Mission: Den Mörder ihrer Tochter Frauke finden. Die 21-Jährige wurde am Abend des 20. Juni 2006 auf dem Heimweg in Paderborn entführt und später ermordet. Für die 70-Jährige geht es um Antworten – und so fordert sie mutig Täter und potenzielle Mitwisser auf, mit ihr zu sprechen, u.a. in einem Podcast (Stern Podcast: Frauke Liebs – die Suche nach dem Mörder, bei RTL+ abrufbar). Damit zeigt Ingrid Liebs auch, dass kein Verbrechen in Vergessenheit geraten muss!
„Du schenkst mir täglich neuen Lebensmut“
Seitdem Juliane Kuhnlein vor drei Jahren von einer Zecke gebissen wurde, hat sich im Leben der 4-köpfigen Familie einiges verändert. Die junge Mutter erkrankte schwer an FSME und ist kopfabwärts nahezu komplett gelähmt. Stets an ihrer Seite ist ihr Ehemann Tobias. Neben der anspruchsvollen Pflege seiner Frau kümmert er sich nebenher um das Haus und ihre gemeinsamen Kinder.
Claudia – der Schutzengel für Betrugsopfer
Als ihr Vater um ein Haar auf einen Enkeltrick-Betrüger hereingefallen wäre, fasste Claudia Schmidt (56) einen Entschluss: Seniorinnen und Senioren aufklären. Die Friseurmeisterin aus Uelzen (Niedersachsen) holte die Polizei ins Boot und gemeinsam starteten sie eine Kampagne mit Aufklärungsblättern in den Friseursalons der Region und Info-Gesprächen für das Personal, damit die wiederum ihre älteren Kundinnen und Kunden sensibilisieren können – ein Schneeballsystem, das für die gute Sache funktioniert!
Meine Freundin konnte ich nicht retten, aber dich!
Julia Schmitz verlor drei Freundinnen. Inmitten des größten Unglücks und ihrer Trauer fand sie jedoch Trost: Mithilfe einer Knochenmarkspende konnte sie einer fremden Frau Hoffnung schenken und ihr das Leben retten. Diesmal konnte Julia helfen und es war so leicht!
Dank ihm lernen die Kinder des Krieges wieder lachen
Es sind rund 150 Kinder, die Roman Korniiko mehr als einmal gerettet hat. Das erste Mal, als der ukrainische Kinderarzt sie von der Straße in sein Waisenhaus, das „Vaterhaus“, in Kiew holte und ihnen ein echtes Zuhause gab. Das zweite Mal, als im Februar 2022 die ersten Bomben auf die Ukraine fielen. Der 55-Jährige sowie rund 50 Helfer waren vorbereitet und brachten die Kinder nach Freiburg (i. Br.), wo sie fernab vom Krieg ihre Kindheit genießen dürfen.
Spaß am Älterwerden? Der kann ansteckend sein!
Wenn Waltraud Bräuß (86) auf dem sozialen Netzwerk TikTok ihre Videos mit Kinderliedern, Handspielreimen oder Geschichten hochlädt, gehen die bei ihren Fans sofort ins Herz – vor allem bei denen, die ihre eigene Oma schon verloren haben und für die Waltrauds Beiträge Trost spenden. Und ganz nebenbei zeigt Waltraud, die die Videos mit ihrem Enkel Felix aufnimmt, das Ältere bei der jungen Technik durchaus mitkommen!
Mein Sohn wird meine Liebe nie vergessen
Als Michal zwei Jahre alt war, fing es plötzlich an, mit Zitteranfällen, Stürzen, Verlust der Sprache. Die Diagnose: Kinderdemenz (CLN2-Krankheit). Doch die Ärzte machten Aneta (44) Mut: Am Hamburger UKE gebe es eine vielsprechende Therapie. Sie zog von Polen ins Hamburger Umland, lernt Deutsch, absolviert Integrationskurse, pflegt ihren Sohn rund um die Uhr – und vor allem, gibt ihm alle Liebe, die er braucht!
Eine Freundschaft fürs Leben
Tina Modrzejewski ist erst 25, als die schwere Nervenerkrankung Guillain-Barré-Syndrom ausbricht. Innerhalb weniger Tage kommt es zu Lähmungen im ganzen Körper. In der Reha trifft sie auf Sina Zahl (31). Die Physiotherapeutin hilft ihr nicht nur wieder auf die Beine zu kommen, sie wird auch eine echte Freundin und gemeinsam haben die jungen Frauen ein neues Ziel: Anderen, die auch einen schweren Weg vor sich haben, Mut machen!